Einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt leisten
Das gross angelegte Feldexperiment ist sowohl Teil von Maddy Thakurs ERC-Projekt wie seiner Arbeit als Mitglied des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern. Die Klimawandel- und Biodiversitätsforschung, so Thakur sehe sich zunehmend mit Fragen zu Gewinnern und Verlieren in einer sich verändernden Welt konfrontiert: Wann wird eine Art zum Verlierer und wann zum Gewinner? Lassen sich die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf potenzielle Verliererarten abschwächen? Was können wir von Gewinnerarten für die Erhaltung der biologischen Vielfalt lernen? Und: Schneiden gebietsfremde Arten im sich verändernden Klima immer besser ab als einheimische?
Die Miniökosysteme im Hasligut vor den Toren Berns sollen mithelfen diese für die Nahrungsmittelproduktion und den Erhalt der Biodiversität hochrelevanten Fragen zu beantworten. In der Ökosystemforschung, erklärt Maddy Thakur, sei man entweder auf grosse Flächen oder auf viel Zeit angewiesen. Er setzt auf den Faktor Zeit, sein Experiment ist vorerst auf vier Jahre angelegt, doch geht es nach ihm, ist das erst der Anfang. «Mein Plan ist, diesen Versuch weiterzuführen, bis in Pension gehe.» Man glaubt dem nepalesischen Forscher, der in die Welt hinausgezogen ist, um seinen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten, aufs Wort.
Doch zieht es Maddy Thakur denn nie zurück in seine Heimat? Zwar lebt seine Familie nach wie vor in Kathmandu, doch im Moment sieht er seinen Platz in der Schweiz. Maddy der Auswanderer macht eine Pause, überlegt und fügt an: «Was ich mir vorstellen könnte, ist hin und wieder in Nepal an einer Sommerschule zu unterrichten», sagt er. Er möchte Studentinnen und Studenten inspirieren und sie dazu auffordern, neugierig zu sein. Und genügend ehrgeizig. Dann nämlich sei eine Karriere überall auf der Welt möglich.