Der Physiker ist verantwortlich für die Ozonmessungen, die das IAP der Universität Bern zu einem wichtigen Bestandteil des Messnetzes gemacht hat, das die Verteilung des Ozons in der Atmosphäre überwacht. Das spezielle Messgerät, das dabei zum Einsatz kommt, wurde in Bern von Niklaus Kämpfer, dem Leiter der Abteilung für Mikrowellenphysik, und seinen Mitarbeitern entwickelt. Seit 1994 erstellt es stündlich ein Ozonprofil in einer Höhe von 20 bis 65 Kilometern - eine lückenlose Messreihe, die weltweit ihresgleichen sucht und einen Trend zur Erholung der Ozonschicht belegt.
Umzug von Japan nach Bern
Seit 2005 ist Klemens Hocke für diese Ozonmessungen verantwortlich. Viel Vorwissen, so erzählt er freimütig, habe er nicht mitgebracht, als er seine PostDoc-Stelle in Bern antrat. "In ein neues Gebiet reinzukommen, war aber genau das, was mich an dieser Aufgabe reizte." Sein Diplom hatte er in Bochum in Astronomie gemacht und seine Dissertation in Göttingen zur Ionosphäre geschrieben. Danach forschte Klemens Hocke zur Dynamik in der oberen Atmosphäre. Unter anderem in Japan, wo er drei Jahre als PostDoc verbrachte und Radar- sowie GPS-Geräte zur Untersuchung seines Forschungsgegenstands in 100 Kilometer Höhe einsetzte.
Aktive Fernerkundung nennt sich diese Messmethode. Die Berner Forscher hingegen arbeiten mit passiver Technologie, sie setzen dabei sogenannte Mikrowellenradiometer ein. Der grosse Vorteil dieser Art von Fernerkundung: Sie funktioniert Tag und Nacht und ermöglicht Messungen auch bei Regen und dicksten Wolken. Das Gerät misst die Strahlung, die von Ozon- aber auch von Wasserdampfmolekülen ausgesendet wird, und liefert so Informationen über deren Konzentration und Temperatur.