Niederschläge messen in der Antarktis
Innovative Messtechnologie spielt auch bei der Dissertationan eine wichtige Rolle, an der die junge Forscherin mittlerweile an der EPFL in Lausanne arbeitet. Ihre Studie ist Teil des Projekts Atmospheric WAter Cycle over Antarctica – AWACA, das mit einem Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) unterstützt wird. Bei der Arbeit von Heather Corden geht es darum, in einer vierjährigen Kampagne mit Hilfe von Wetterradaren den Niederschlag zu messen – und zwar nicht an einem einzelnen Punkt, sondern entlang eines 1'100 km langen Transekts von der Küste auf das antarktische Plateau. Das ist wissenschaftliches Neuland.
Im kommenden Herbst wird Heather Teil der Expedition sein, welche die Messgeräte in der unwirtlichen Antarktis installiert, wo an der Küste Böen mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde vorkommen und die Temperatur im Landesinnern im Winter auf -80 Grad fällt. «Mich fasziniert Feldarbeit», sagt die Forscherin voller Vorfreude, «das ist einer der Gründe, weshalb ich mich für diese Stelle beworben habe.» Als grösste Schwierigkeit bei ihrem Projekt sieht sie die Unmenge von Daten, die es im Lauf des Projekts sinnvoll zu interpretieren gebe. Kopfzerbrechen macht ihr auch die Frage, ob die Messinstrumente bei den widrigen Bedingungen tatsächlich über Monate hinweg selbständig funktionieren. Bei einem Test ist kürzlich eines der Instrumente bereits vor dem Fenster ihres Bureaus in Lausanne ausgestiegen. Mit einem Wort: An Herausforderung wird es der jungen Engländerin auch in Zukunft nicht fehlen.
(Februar 2024)