Dass sich Costanza Fileccia für das Zusammenspiel von Ökonomie, Klima und Landwirtschaft interessiert, hat auch einen familiären Hintergrund. Ihr Vater arbeitete als Agronom für die Uno Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO in Rom. Die Tochter machte ihre ersten beruflichen Erfahrungen in Bologna. Nach dem Studienabschluss fand sie eine Stelle bei einem kleinen Beratungsunternehmen, das sich auf Wirtschaftsanalysen und politische Bewertungen im Auftrag internationaler Organisationen spezialisiert hat. Dort arbeitete sie beinahe vier Jahre.
Zuhause in der akademischen Welt
«Als ich mich nach diesem Einstieg in die Arbeitswelt für den Klimamaster bewarb, hatte ich fast etwas Respekt davor, wieder die Studienbank zu drücken», erzählt sie. Doch wie ihr hervorragender Abschluss zeigt, erwies sich diese Sorge als unbegründet. Costanza Fileccia fiel das Studium an Graduate School of Climate Sciences nicht schwer – einzig den Kurs in Atmosphärenphysik liess sie entgegen ihrer ursprünglichen Absicht fallen. «Das war dann doch etwas weit von meinem Hintergrund entfernt.» Begeistert hat sie an ihrem Zweitstudium nicht zuletzt die Stimmung. An ihrer Universität in Rom habe es viel weniger Austausch unter den Studierenden gegeben. Im Klimamaster hingegen habe sie erfahren, dass man im Studium auch in Teams arbeiten könne. «Ich hatte ganz vergessen, wie gut mir die Atmosphäre an einer Universität gefällt», erzählt die Ökonomin lachend. Deshalb habe sie sich auch entschieden ein Doktorat zu schreiben, und auch eine akademische Karriere könnte sie sich gut vorstellen.
Costanza Fileccia hat ihr Masterstudium mit einem Notendurchschnitt von 5,9 abgeschlossen – einen Hauch bloss von der Maximalnote entfernt. War sie schon immer so ehrgeizig? «Ich will nicht die Beste sein», wehrt die Preisträgerin ab, «doch was ich anpacke, mache ich so gut wie möglich. Gut genug reicht mir nicht.»
(Januar 2023)