Anpassungen beim persönlichen Verhalten und bei der Infrastruktur
Persönliche Verhaltensänderungen – Massnahmen wie genügend trinken oder Anstrengungen vermeiden – reichen für die Anpassung allerdings nicht aus. In Ländern wie der Schweiz, die neu mit den Hitzefolgen konfrontiert würden, brauche es auch eine angepasste Infrastruktur: von kühlenden Wasseroberflächen, schattenspendenden Bäumen und Trinkwasserbrunnen in den Städten bis zu temperierten Arbeits- und Wohnräumen.
Mit ihrer Forschungsgruppe will Ana Vicedo-Cabrera Themen bearbeiten wie die gesundheitlichen Auswirkungen von urbanen Hitzeinseln. Und sie will mithelfen anhand von Szenarien zum Klimawandel die künftig zu erwartenden Hitzefolgen für die Schweiz zu ermitteln. Vor allem aber will sie Anpassungsstrategien entwickeln, die sich auch auf lokaler Ebene umsetzen lassen.
Anpassung ist möglich, weiss die Klimawandel-Forscherin: «Der menschliche Körper passt sich mit der Zeit der Hitze an – bis zu welchen Temperaturen das möglich ist, wissen wir allerdings nicht. Da gibt es grosse Unsicherheiten.» In Spanien, Vicedo-Cabreras Heimat, haben die Menschen offenbar mit der Hitze zu leben gelernt. In den vergangen 20 Jahren ist die Zahlt der Hitzetoten zurückgegangen. Das lege nahe, so die neue OCCR-Gruppenleiterin, dass der Mensch in der Lage sei, sich in solchen Zeiträumen steigenden Durchschnittstemperaturen und extremen Höchstwerten anzupassen. «Diesem Rückgang zum Trotz stellt Hitze immer noch einen wichtigen Umweltstressor dar, der mit erheblichen Gesundheitsbelastungen verbunden ist.»
(Oktober 2019)