Viel beschäftigte Spezialistin für Hitze und Gesundheit

Ana Vicedo

Dank der Unterstützung der Mobiliar Genossenschaft kann die Universität Bern eine Stiftungsprofessur für Klimafolgen und öffentliche Gesundheit im bewohnten Raum einrichten (Medienmitteilung). Diese ist mit insgesamt zwei Millionen Franken dotiert und beleuchtet einen wichtigen und bisher in der Schweiz erst ansatzweise erforschten Aspekt des Klimawandels.
Die Leitung der Universität Bern hat Ana Maria Vicedo Cabrera auf die neu geschaffen Professor berufen. Sie leitet seit 2019 an der Universität Bern die Gruppe Klimawandel und Gesundheit , die am OCCR und am Institut für Sozial- und Präventivmedizin angesiedelt ist (Porträt über Ana Vicedo aus dem Jahr 2019). Die neu berufene Professorin für Klima und Gesundheit hat an der Universität von Valencia im Bereich Umweltbelastung, Toxikologie und Gesundheit studiert und doktoriert. Zusätzlich machte sie an der Universität Turin ein Masterstudium in Epidemiologie. Danach forschte sie unter anderem am Swiss Tropical and Public Health Institute in Basel und war Assistenzprofessorin an der London School of Hygiene and Tropical Medicine.
Gemäss «Carbon Brief», einer britischen Website, die über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Klimawissenschaft, Klimapolitik und Energiepolitik berichtet, war eine internationale Studie unter der Leitung von Ana Vicedo in “Nature Climate Change” die weltweit 2021am meisten von den Medien aufgenommene Forschungsarbeit zum Klimawandel. Die Studie über hitzebedingte, auf den Klimawandel zurückzuführende Sterblichkeit wurde in 865 Online-Artikeln von 617 Medien aufgegriffen. Die Studie wurde auch in 69 Blogbeiträgen und 1 286 Tweets erwähnt.

Adrian Moser

Für ihr Projekt "Förderung der Forschung über extreme feuchte Hitze und Gesundheit" hat Ana Vicedo 2022 hat einen SNF Starting Grant erhalten. Ihr Projekt "Förderung der Forschung über extreme feuchte Hitze und Gesundheit" gehört zu den Gewinnern unter 445 eingereichten Gesuchen und wird mit 1,8 Mio. Franken unterstützt.

Klimawandel verursacht Hitzetote in der Schweiz

In einer Studie 2023 zeigte Ana Vicedo, dass rund 60 Prozent der über 600 Hitzetoten im Sommer 2022 in der Schweiz auf die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung zurückgeführt werden können (Medienmitteilung der Universität Bern).

 

Miriam Künzl

Eine zentrale Rolle spielte Ana Vicedo auch bei der Unterstützung des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte durch ein interdisziplinäres Forscherteam des OCCR. Die Forschenden hatten dem Gericht wissenschaftliche Beweise und Rechtsberatung im Fall der KlimaSeniorinnen gegen die Schweizer Regierung geliefert.