Wetterextreme zuverlässiger vorhersagen
Ein Beispiel eines Ex-Hurrikans, der auch die Schweiz direkt in Mitleidenschaft zog, war Ende Oktober 2014 «Gonzalo». Zuerst zog der Sturm mit hoher Geschwindigkeit über England und Deutschland. Danach fegte er mit Windböen von bis zu 185 Stundenkilometern über die Schweiz und hielt Polizei und Feuerwehr in Atem: Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt und Keller liefen nach Starkregen voll. Danach folgte ein früher Wintereinbruch mit Neuschneemengen in den Bergen von bis zu einem Meter. Und schliesslich zog «Gonzalo» gegen Süden bis nach Griechenland weiter, wo seine Überbleibsel für Schneestürme und Hochwasser sorgten.
Der Einfluss der ehemaligen Wirbelstürme wirkt sich auch auf die europäischen Wetterprognosen aus. «An Tagen, in den Ex-Hurrikane in die mittleren Breiten vorstossen», erklärt Olivia Romppainen, «verschlechtert sich häufig die Qualität der Prognosen.» Das nun am Mobiliar Lab gewonnene Wissen über den Zusammenhang von tropischen Stürmen und Starkniederschlägen auf der anderen Seite des Atlantiks könnte mittelfristig zu einer Verbesserung der Prognosen von Wetterextremen beitragen.
Publikation:
Pohorsky, R., M. Röthlisberger, C.M. Grams, J. Riboldi, and O. Martius, 0: The climatological impact of recurving North Atlantic tropical cyclones on downstream extreme precipitation events. Mon. Wea. Rev., 0, https://doi.org/10.1175/MWR-D-18-0195.1