Die aktuelle Hitzewelle hat weite Teile Europas fest im Griff, und auch hierzulande stiegen die Temperaturen in den letzten Tagen weit über die 30-Grad-Marke hinaus. Die hohen Temperaturen sorgen aber nicht nur für ausgetrocknete Flussbette und Feuerwerksverbote, sondern stellen auch eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Insbesondere ältere Menschen, Säuglinge und chronisch Kranke leiden unter den negativen Auswirkungen von Hitzestress auf den menschlichen Körper, welche von Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zum Tod reichen können.
Markante Unterschiede auch in den Quartieren
Forschende der OCCR-Gruppe «Klimatologie» und der Berner Firma Meteotest konnten nun diese Temperaturunterschiede zwischen Innenstadt und Umland sowie zwischen unterschiedlichen Bebauungs- und Oberflächenstrukturen innerhalb der Stadt beziffern. «Dank einem umfangreichen Messnetz aus 84 Temperatursensoren, die im Mai 2018 auf dem Gebiet der Stadt Bern ausgebracht wurden, können wir die Hitzebelastung der aktuellen Hitzeperiode hochaufgelöst aufzeichnen», sagt Moritz Gubler, der das Messnetz errichtet hat und betreibt. Erste Daten zeigen, dass die nächtlichen Temperaturdifferenzen zwischen Stadt und Land – beispielsweise zwischen dem Bundesplatz und Zollikofen – bis zu 4 °C betragen. Aber auch innerhalb der Stadt treten markante Unterschiede von bis zu 3.8 °C zutage, beispielsweise zwischen den Standorten «Bahnhofplatz» und «Familiengarten Schlossgut». Ein Überblick über die nächtliche Hitzebelastung ist der untenstehenden Grafik zu entnehmen, welche die Lufttemperatur zwischen 22 Uhr abends am 31. Juli und 6 Uhr morgens am 1. August an Standorten im Bereich der Innenstadt zeigt.