Die feuchten Klimaphasen verwandelten die arabische Wüste in den letzten 130'000 Jahren viermal in eine grüne Savanne mit zahlreichen Seen. Diese Phasen dauerten zwar nur zwischen 4000 bis 7000 Jahre, wie die Geologen des Oeschger-Zentrums anhand von Untersuchungen an fossilen Seesedimenten und Stalagmiten belegen, doch für die Ausbreitung des Homo sapiens von Afrika nach Europa und Asien waren sie von zentraler Bedeutung. Die Erkenntnisse beruhen auf den Ergebnissen der Doktorarbeit von Thomas Rosenberg. Auf dem Weg zu einer «globalen Spezies» verliess der moderne Mensch vor etwa 150'000 Jahren Ostafrika. Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, welchen Weg der Homo sapiens dabei genommen hat und wann er die lebensfeindlichen Wüsten Nordafrikas und Arabiens durchqueren konnte. Bislang wurde vermutet, dass unsere Vorfahren über das Nil-Tal und den mittleren Osten nach Norden wanderten. Die in der renommierten Fachzeitschrift «Geology» publizierten Resultate stellen diese These in Frage.